Geschichte Reinswidls
Vom Einzelhof zur Ortsbezeichnung
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Einzelhof
Reinswidl bezeichnet ursprünglich einen Einzelhof westlich von Hainstetten der vermutlich im Zuge einer Siedlungsverdichtung in Folge von Bevölkerumswachtum geteilt worden ist (paarweise Anordnung).
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1267 - Erste urkundliche Erwähnung
Magister Heinrich von St. Petronell, Canonicus von
Ardagger, vermacht unter gewissen Bedingungen mehrere Grundstücke (seine in drei Pfründen abgeteilten Güter) den
Kapitel zu Ardagger.Genannt werden:
- Eine Hube in Reinswidl; Gemeinde Viehdorf
- Eine Wiese in Tanwisen; Tannwiesen, Gemeinde Neustadtl an der Donau
- Ein zweites Gebiet neben dem Obstgarten, getrennt durch einen Zaun (Hecke?)
- Der Zehent in Winklarn; Winkling, Kollmitzberg, Gemeinde Ardagger?
- Der Zehent in Ellinge; Gemeinde Oed-Öhling
- Ein Besitz in Marchstein; Markstein, Gemeinde Viehdorf
(AÖG 46, S. 480)
Reinswidl und Markstein sind somit die ältesten urkundlich genannten Höfe in der Gemeinde Viehdorf.
Die Urkunde kannst du hier ansehen, einen PDF Text dazu findest du hier.
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1324 - Passauer Urbar
In den Passauer Urbaren von 1324 werden zwei Zinslehen ("de 2 laneis in Reinswell") genannt die den "Teuschelmannischen Zehnt" - Zehentrechte der Abtei Metten in der Pfarrei Amstetten, die möglicherweise auf alten Besitz zurück gehen - zu entrichten hatten.
(Passauer Urbar I, S. 553 u. 559)
Es bestanden zu der Zeit also schon zwei Höfe westlich von Hainstetten mit der Bezeichnung Reinswidl (heutige Hausnummer 59 und 60) - ursprünglich vermutlich ein Einzelhof der im Zuge einer Siedlungsverdichtung in Folge von Bevölkerumswachstum geteilt worden ist.
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1462 - Urbar des Kollegiatstiftes Ardagger
Reinswidl 1 Pfund Pfg. 1 Gans, 2 Fasching Hüner
Choralia (Nota Seu Rubrica 14) S.79
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1625 - Sterbebuch St. Stephan Amstetten
Am 21. Oktober 1625 stirbt ein Kind des Stephan Dorn Bauer in Reinswidl.
Er ist somit der erste "echte" namentlich bekannte Reinswidler.
Anmerkung:
Am nahe gelegenen Heißenhof wird 1646 ein Paull Dorn genannt.
In der Polzmühle ist im Zeitraum von 1647 bis 1670 ein Jörg Dorn (Georg Thorn) mit Ehefrau Veronika nachweisbar. Sie hatten zumindest 8 Kinder.
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1751 - Maria- Theresianische Fassion
Stephan Semeleder Probstei Artacker; Reinswidl einschichtig (Haus Nr. 14)
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1787 - Josephinische Fassion
Joseph Höbenstreit zu Reinswidl Probstey Artackerischer Unterthan Haus N. 14 (heute Nr. 60)
Anton Langmann Herrschaft Seiseneggerischer Unterthan Haus N. 15 (heute Nr. 59)
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1822 - Franziszeischer Kataster
Michl Haberstreit (Haus N. 14)
Joseph Langmann (Haus N. 15)
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1837 - Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens
Aus dem Buch "Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Ruinen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten" von Franz Xavier Joseph Schweickhardt (Ritter von Sickingen):
Hainstetten
Eine Rotte von 8 zerstreuten Häusern, wovon Amstetten die nächste Poststation ist.
Diese gehört zur Pfarre und Schule nach Viehdorf. Das Landgericht und die Conscriptionsobrigkeit nebst Ortsherrlichkeit gehört der Herrschaft Seisenegg. Grunddominien gibt es mehrere, welche hierorts behauste Unterthanen haben; diese sind: Ardagger, Hainstetten, Kröllendorf, Seisenegg und die Kirche Amstetten. Der Werbkreis ist dem 49. Linien-Infanterie-Regiment zugewiesen.
Hier befinden sich 9 Familien, 21 männliche, 22 weibliche Personen und 5 schulische Kinder. Der Viehstand zählt 2 Pferde, 8 Ochsen, 17 Kühe, 5 Schafe und 4 Schweine.
Die Einwohner sind Landbauern, welche sich mit den Feldbau, der Obstpflege und Viehzucht befassen.
Die Häuser der Rotte liegen zerstreut, nahe bei den geschlossenen Häusern von Hainstetten, welches einen eigene Herrschaft ist, und die wir bereits beschrieben haben, auf welche wir den geehrten Leser verweisen, hierbei aber nur noch bemerken, daß diese 8 Häuser zur Ortsherrlichkeit von Seisenegg gehören, und die eigenen Namen: Reinswiedl, Wolfsgrub, Weg, Reitl und Gartwinklern führen.
Als Sage oder alte Prophezeiung verdient bemerkt zu werden, daß sich die Donau von Ardagger her, durch diese Gegend noch einstmal Bahn brechen wird. Es ist wohl allerdings wahr, daß die Donau bei Ardagger eine auffallende halbzirkelförmige Krümmung gegen Süden bildet; in wie ferne aber dieser Ausbuch in der Folge sich ganz nach Süden wenden, und in dieser Richtung ein neues Rinnsel sich auswühlen soll, dies vermag selbst der geschickteste Hydrauliker nicht zu bestimmen, auch nicht einmal abzusehen. -
1958 - Reinswidl setzt sich langsam als Gebietsbezeichnung durch
Erst um 1958 werden in den Kirchenmatriken vereinzelt auch Häuser der "Rotte Hainstetten" unter der Ortsbezeichnung Reinswidl geführt wie zum Beispiel das "Gartwinkel" oder "am Weg".
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2013 - Reinswidl offizielle Adresse
Seit einer Adressänderung in der Gemeinde Viehdorf im Jahr 2013 ist Reinswidl nun eine Straßen- (Orts-)bezeichnung. Reinswidl umfasst seither im Großen und Ganzen jenes Gebiet mit 8 Häusern, dass früher als "Rotte Hainstetten" bezeichnet wurde. Außer jene beiden Häuser die ursprünglich den Hausnamen Reinswidl getragen habe, diese tragen nun den Namen Hainstetten in der Postanschrift.
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Heute